Historische Entwicklung

2001

Als Startpunkt, bei dem die Idee von OER innerhalb einer größeren Öffentlichkeit thematisiert wird, lässt sich 2001 das Projekt „Open Courseware“ (OCW) des Massachusetts
Institute of Technology (MIT) benennen. Dabei werden digitale Lehr- und Lernmaterialien der Universität, die zu Kursen zusammengefasst sind, frei zugänglich veröffentlicht, ohne dass dafür damals der Begriff OER verwendet wurde. Das OCW-Consortium umfasst heute etwa 20 Hochschulen aus aller Welt.

2002

Im Anschluss daran verwendet die UNESCO 2002 erstmals explizit den Begriff „Open Educational Resources“ im Tagungsbericht zum „Forum on the Impact of Open Courseware for Higher Education in Developing Countries“.

2012

Erste private Projekte wie die Website www.cc-your-edu.de entstehen, die Materialien mit
einer freien Lizenz sammeln und thematisch sortieren.

Ab Februar wird das Thema zunehmend auch in politischen Kreisen ins Auge gefasst: In den Landtagen einiger Bundesländer liegen Anträge bzw. kleine Anfragen vor. Die erste Version des OER-Whitepapers erscheint im März 2012 im Auftrag des Internet & Gesellschaft Collaboratory. Kurz danach veröffentlichte Leonhard Dobusch für die Initiative D64 ein Whitepaper mit den Forderungen nach einer digitalen Lehrmittelfreiheit.

Im Juni 2012 findet in Paris der UNESCO-Weltkongress zu Open Educational Resources mit mehr als 400 Teilnehmenden statt. Es wird eine „Pariser Erklärung“ bzw. die „2012 Paris OER Declaration“ verabschiedet, in der die UNESCO-Mitgliedstaaten aufgefordert werden, die Erstellung und Nutzung von OER zu fördern.

Grafik: OER-Schriftzug zur Konferenz von Markus Büsges leomaria, unter CC BY SA 3.0 via Wikimedia Commons

2013

Im September 2013 war Wikimedia Deutschland Gastgeberin der OER-Konferenz 2013 – Freie Bildungsmaterialien in Deutschland, dem bisher größten Treffen von OER-Interessierten in
Deutschland.

2016

Im Januar 2016 fand im Quadriga Forum in Berlin-Mitte eine Veranstaltung im Rahmen des Projekts „Mapping OER – Bildungsmaterialien gemeinsam gestalten“ statt. Zusammen mit vielen Gästen aus dem Bildungsbereich, OER-Initiativen, Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Interessenverbänden wurden die vier Themenschwerpunkte Qualitätssicherung, Qualifizierungsmodelle für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, Geschäftsmodelle sowie
Lizenzierung und Rechtssicherheit diskutiert.

Am 13. April 2016 Selbstverpflichtung der Landesbildungsserver und des Deutschen Bildungsservers zum Thema Open Educational Resources (OER) mit folgendem Anliegen:
Ziel der Bildungsserver, ihrer Redakteurinnen und Redakteure ist es in diesem Kontext, mit einer gemeinsamen, abgestimmten Position die Entstehung und den Austausch von OER-Materialien zu fördern.
Die Selbstverpflichtung wurde einstimmig von den anwesenden Vertretern und Vertreterinnen der Landesbildungsserver und des Deutschen Bildungsservers verabschiedet.

Jens Tiburski, 2016